An(ge)dacht

„Meine Zeit steht in Deinen Händen.“       (Ps 31,15)

 

Wie ja schon mehrfach berichtet, war das Thema des diesjährigen Wochenendes der Mitte „Hast Du Zeit?“. 

Am Samstagvormittag hat uns unser Referent, Holger Noack, einen inspirierenden Input zu dem Thema Zeit gegeben. Dieser hat mich zum Nach-denken gebracht und wird sicher noch lange nachwirken. Holger hat uns in seine Gedanken mit hineingenommen, dass es mindestens drei unter-
schiedliche Sichtweisen auf Zeit gibt, die ich Euch etwas vorstellen bzw. an die ich Euch erinnern möchte. 

Als erstes ist da die „Runde Zeit“, die alle regelmäßig wiederkehrenden Ereignisse und Termine beinhaltet. In Kleingruppen haben wir dafür viele Beispiele gefunden (Geburtstage, die vier Jahreszeiten, das Kirchenjahr, …). Wir haben festgestellt, dass diese Veranstaltungen uns Struktur geben, aber auch ein stückweit unflexibel sind. 

Danach wurde die „Gerade Zeit“ vorgestellt, Zeitphasen, die irgendwann abgeschlossen sind und damit den Raum für Entwicklung geben, da nach dem Abschluss einer Phase eine Neue beginnt. Wir entdeckten, dass dies z.B. bei unserem beruflichen Werdegang (Kindergarten, Schule, Ausbildung oder Studium, …) der Fall ist. Diese Zeitphasen bergen subjektive Vor- und Nachteile. Sie sind unwieder-
bringlich vergangen. Damit haben wir einerseits nicht mehr die Chance, sie im Nachgang noch zu verbessern. Andererseits können wir Dinge ab-
schließen und uns Neuem zuwenden. 

Als Letztes gibt es die „Sprunghafte Zeit“, die die Überraschungen im Leben darstellt. Ungeplante Ereignisse, die für uns auf den ersten Blick positiv oder auch negativ sein können. Dazu gehören z.B. Menschen, die wir „zufällig“ kennenlernen, aber auch Ereignisse wie z.B. Unfälle, die uns zwingen, unser Leben zu überdenken und neu zu gestalten. 

Das Referat und vor allem der Austausch in den Gruppen hat mich an viele Ereignisse in meinem Leben erinnert und mich dankbar dafür gemacht, dass unser himmlischer Vater uns reich beschenkt mit Zeit und Erlebnissen. Auch wenn mein Leben gerade in den ersten 30 Lebensjahren recht unstet war und ich lange brauchte, um zu herauszufinden, was ich tun oder auch lassen sollte, weiß ich, dass Gott stets an meiner Seite war und nur das Beste für mich vorhatte und vorhat. Unser himmlischer Vater schenkt uns unsere Lebenszeit. Wir sollen und dürfen sie nutzen und ihm wieder zur Verfügung stellen. Lasst uns täglich neu überlegen, wie wir Gott und unseren Mitmenschen mit unserer Zeit dienen können. 

Von Christiane Bertsch